Jetzt im Winter
Türen selbst abdichten: Energie sparen & Gemütlichkeit schaffen
- Veröffentlicht: 28.11.2023
- 11:07 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Gute Gründe, Ihre Türen richtig abzudichten
Warum werden Türen überhaupt undicht?
Mit diesen Methoden können Sie Ihre Türen zuverlässig abdichten
Durch die Fenster und Türen eines Hauses geht im Winter die meiste Energie verloren. Die aufwändig und teuer erzeugte Warmluft gelangt durch kleine Ritzen und Spalte wieder nach draußen – Sie verschwenden Energie und zahlen noch dazu sprichwörtlich einen hohen Preis bei der nächsten Abrechnung. Hinzu kommt die unangenehme Zugluft, die durch undichte Türen ins Haus kommt. Um all dies zu verhindern können Sie selbst Hand anlegen und Ihre Türen zuverlässig abdichten.
Gute Gründe, Ihre Türen richtig abzudichten
Insbesondere durch die Außentüren eines Hauses gelangt Zugluft schnell ins Innere. Die Räume kühlen aus und Sie müssen die Heizung noch ein Stück höher drehen, um es warm zu haben. Wenn Sie Ihre Türen also richtig abdichten, dann können Sie einiges an Heizungskosten sparen. Außerdem hat die Tür auch eine Lärmschutzfunktion oder hält im Inneren des Hauses unangenehme oder intensive Gerüche beispielsweise aus dem Bad oder der Küche fern. Nur wenn Ihre Türen im Haus richtig abgedichtet sind, können sie auch ihre wichtigen Funktionen erfüllen.
Warum werden Türen überhaupt undicht?
Dass Türen irgendwann undichte Stellen bekommen, ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Im Laufe der Zeit können Türdichtungen, -rahmen und -scharniere abnutzen. Dadurch lässt sich die Tür nicht mehr richtig schließen und wird undicht. Extreme Witterungsbedingungen wie Regen, Schnee, Hitze und Kälte können das Türmaterial beschädigen. Holz kann sich ausdehnen oder schrumpfen, Metall kann rosten und Dichtungen werden porös.
Auch mechanische Schäden, die durch Stöße, Einbruchsversuche oder andere äußerliche Einwirkungen entstehen, können die Dichtigkeit der Tür beeinflussen. Manchmal wurde eine Tür von vornherein nicht richtig installiert und es sind bereits von Natur aus Lücken und Spalten vorhanden.
An welchen Stellen werden Türen üblicherweise undicht?
Besonders anfällig für Zugluft ist der untere Bereich der Tür. Hier entstehen undichte Stellen durch Abnutzung, Feuchtigkeit oder eine unzureichende Abdichtung. Auch Türzargen und Rahmen sind anfällig für Undichtigkeiten. Daneben werden häufig auch die Scharniere einer Tür im Laufe der Zeit locker oder nutzen sich ab. Es entsteht ein Spalt, durch den die Luft eindringen kann.
Ist meine Tür undicht? Machen Sie den Test!
Sie haben das Gefühl, dass Sie Ihren Eingangsbereich nicht richtig warm bekommen oder dass immer ein Hauch Kälte von draußen ins Haus gelangt, obwohl die Tür geschlossen ist? Dann können Sie einen einfachen Test durchführen und feststellen, ob Ihre Tür wirklich nicht richtig schließt.
🕯️ Der Kerzentest
Beim Durchführen des Kerzentests sollten sämtliche Fenster und Türen geschlossen werden. Platzieren Sie eine brennende Kerze von innen vor der Tür und beobachten Sie die Flamme. Falls sich die Flamme merklich bewegt, deutet dies auf Zugluft hin. Um die undichte Stelle genauer zu lokalisieren, können Sie die Kerze einmal vorsichtig um die Tür herumführen. Beginnt sie stark zu flattern, dann muss an dieser Stelle die Türdichtung ausgebessert werden.
📃 Der Papiertest
Der Papiertest kann sowohl oben als auch seitlich am Türrahmen durchgeführt werden. Nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand, platzieren Sie es am Rahmen der geöffneten Tür und schließen Sie diese dann. Ziehen Sie anschließend das Blatt Papier langsam heraus. Je leichter es sich ziehen lässt, desto größer ist die Notwendigkeit, die Tür an dieser Stelle richtig abzudichten.
Mit diesen Methoden können Sie Ihre Türen zuverlässig abdichten
Je nachdem, an welcher Stelle die Tür undicht geworden ist, gibt es verschiedene Methoden der Abdichtung. In den meisten Fällen kommt Zugluft durch den unteren Türspalt, wenn die Tür zu kurz ist, Bodenleisten fehlen oder das Holz sich verzieht.
So können Sie den Türspalt am Boden abdichten
Gelangt die kalte Luft durch den unteren Türspalt, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Tür von unten abzudichten.
- Gummistreifen
Um eine Tür effektiv abzudichten, können Sie spezielle Gummistreifen aus dem Baumarkt verwenden. Diese sind besonders geeignet für kleine bis mittelgroße, gleichmäßige Spalten. Die Gummistreifen werden einfach auf die gewünschte Länge zugeschnitten und anschließend an der Tür angebracht. - Bürstendichtung
Bürstendichtungen sind besonders empfehlenswert, wenn Sie ungleichmäßige Spalten entdecken. Ähnlich wie Gummistreifen werden diese Dichtungen unter der Tür platziert, nachdem sie auf die passende Länge zugeschnitten wurden. Diese Art der Abdichtung eignet sich auch gut für größere Schlitze an Zimmertüren. Sie können zwischen einer selbstklebenden Variante und einer Abdichtung zum Anschrauben wählen. - Schaumstoff-Doppeldichtung
Doppeldichtungen aus Schaumstoff (oder gefülltem Textil) werden einfach unter die Tür geschoben und können sogar große Türschlitze abdichten. Ein großer Vorteil besteht darin, dass sie an Ort und Stelle verbleiben und im Gegensatz zu Zugluftrollen nicht ständig neu positioniert werden müssen.
Türdichtschienen aus Gummi, Bürsten oder Schaumstoff können den Wärmeverlust erheblich reduzieren. Sie können die Schalldämmung verbessern und lassen sich einfach installieren. Die Kosten belaufen sich auf etwa 5 bis 10 Euro pro 10 Meter Dichtung.
Was bringt ein DIY Zugluftstopper?
Sie kennen sicher diese oft dekorativ gestalteten, textilen Rollen, die man als Zugluftstopper vor die Tür legen kann. Diese Modelle können Sie auch einfach selbst aus ein paar Stoffresten herstellen, die Sie mit Watte ausstopfen. Aber: textile Zugluftstopper bringen am Ende nicht den gewünschten Effekt und können eine Tür auch nur vorläufig abdichten. An den Seiten kann immer noch kalte Luft vorbeiströmen – um wirklich Energie zu sparen, taugt diese Variante weniger.
Türzarge & Türfalz abdichten mit Silikon: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor Sie mit dem Abdichten der Tür beginnen, überprüfen Sie vorab, ob die Türzarge noch intakt ist. Sollten Sie hier Schäden entdecken, dann führen Sie vorab zunächst die nötigen Reparaturen durch, bevor Sie das Silikon auftragen.
Diese Materialien und Werkzeuge benötigen Sie:
✔ Silikon-Dichtmasse
✔ Silikonpistole
✔ Schneidewerkzeug (meist ein Cutter oder Messer)
✔ Reinigungsmittel
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Schritt: Vorbereitung
Schließen Sie die Tür und reinigen Sie die Türzarge gründlich und entfernen Sie taub, Schmutz und Fett gründlich. Lassen Sie die Oberfläche anschließend gut trocknen. - Schritt: Silikonkartusche vorbereiten
Schneiden Sie die Spitze der Silikonkartusche ab. Die Größe der Öffnung beeinflusst die Breite des Silikonstrangs, den Sie für die Abdichtung erzeugen. - Schritt: Silikon auftragen
Setzen Sie die Silikonkartusche in die Silikonpistole ein. Tragen Sie anschließend einen gleichmäßigen Strang Silikon entlang der Türzarge auf. Achten Sie darauf, dass wirklich der komplette Spalt mit Silikonmasse gefüllt wird. - Schritt: Silikon glätten
Befeuchten Sie leicht Ihren Zeigefinger und glätten Sie damit das aufgetragene Silikon. So sieht die Abdichtung am Ende sauber aus und ist auch wirklich dicht. - Schritt: Überschüssiges Silikon entfernen
Falls überschüssiges Silikon vorhanden ist, entfernen Sie dieses vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder einem Abzieher.
Lassen Sie das aufgetragene Silikon gemäß den Anweisungen auf der Produktverpackung vollständig trocknen. Die Aushärtungszeit liegt meistens bei 24 Stunden.
Silikon oder Acryl zum Abdichten der Tür?
Sie können zum Abdichten Ihrer Tür grundsätzlich sowohl Silikon als auch Acryl verwenden. Silikon ist aber etwas flexibler und kann sich daher besser an die Bewegungen der Tür anpassen, ohne dabei zu reißen. Außerdem ist eine Silikon-Abdichtung vor allem für die Außentür geeignet, da sie hochgradig witterungsbeständig und wasserabweisend ist. Silikon haftet gut auf verschiedenen Oberflächen, einschließlich auf Holz, Metall und Kunststoff.