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Der richtige Dichtstoff

Silikon oder Acryl: Welcher Werkstoff eignet sich besser?

  • Veröffentlicht: 26.09.2023
  • 10:50 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Acryl ist ein wasserbasierter Dichtstoff, härtet durch Wasserverdunstung aus und bildet eine feste, jedoch weniger elastische Verbindung. 

  • Silikon ist ein elastisches Polymer. Silikondichtstoffe zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität, Wasserbeständigkeit und ausgezeichnete Haftung auf verschiedenen Oberflächen aus. Damit ist Silikon ideal für feuchte Umgebungen.

  • Preislich ist Acryl in der Regel etwas günstiger als Silikon. Welchen Werkstoff Sie für Ihr DIY-Projekt nutzen, kommt auf das Projekt selbst an.

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Silikon und Acryl sind beides Dichtstoffe, die für ganz, unterschiedliche DIY- und Handwerkerprojekte gebraucht werden. Doch wer im Baumarkt vor dem Regal mit Dichtstoffen steht, stellt sich schnell die Frage: Wozu brauche ich Acryl und wann ist Silikon die richtige Wahl? Dieser Ratgeber schafft Klarheit in der Frage und stellt die Unterschiede zwischen beiden Baustoffen heraus.

Was ist der Unterschied zwischen Silikon und Acryl?

Wie bereits erwähnt, sind Acryl und Silikon beides Dichtstoffe, mit denen Sie Oberflächen abdichten, verbinden oder versiegeln können. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die breiige Struktur, die nach dem Auftragen aushärtet und eine wasserbeständige Barriere bildet. Aber: Zwischen Acryl und Silikon gibt es auch Unterschiede, die Sie bei der Verwendung für Ihr DIY-Projekt unbedingt berücksichtigen sollten.

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Acryl und seine besonderen Eigenschaften

Acryl ist ein Dichtstoff auf Wasserbasis, der oft als "Acryldichtstoff" oder als "Acrylkitt" bezeichnet wird. Er besteht aus einer Mischung von Wasser, Acrylharzen, Füllstoffen und Bindemitteln. Die Acryldichtstoffe härten durch Wasserverdunstung aus und bilden eine feste, aber weniger elastische Verbindung. Es können nur in begrenztem Maße Bewegungen von Materialien aufgenommen werden, ohne dabei zu zerreißen.

Ein großer Vorteil von Acryl: Es kann überstrichen werden und ist damit ideal für Projekte , bei denen Sie Farbe auf Fugen auftragen wollen. Der Werkstoff ist gut geeignet für den Innenbereich und für Projekte, die in kurzer Zeit umgesetzt werden sollen.

Eigenschaften von Acryl auf einen Blick:

  • Schnelle Aushärtung
  • Elastizität und Flexibilität
  • Überstreichbarkeit
  • Wasserbeständigkeit
  • Gute Haftung
  • Leichte Reinigung
  • Geruchsarm

Silikon und seine besonderen Eigenschaften

Silikon ist ein synthetisches Polymer, das aus Siliziumatomen, Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Silikondichtstoffe sind sehr flexibel und können große Bewegungen und Temperaturänderungen aufnehmen, ohne zu reißen. Silikon ist ebenso wie Acryl wasserbeständig und kann daher gut in feuchten Umgebungen wie Badezimmern und Küchen verwendet werden. Silikon haftet sehr gut auf verschiedenen Oberflächen, einschließlich auf Glas, Metall, Holz und Kunststoff.

Eigenschaften von Silikon auf einen Blick:

  • Hohe Flexibilität und Elastizität
  • Wasserbeständigkeit
  • Witterungsbeständigkeit
  • Langlebigkeit
  • Isolierende Eigenschaften
  • Geringe Schrumpfung
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Was kosten Silikon und Acryl?

Acryldichtstoffe sind in der Regel kostengünstiger als Silikondichtstoffe. Die Preisspanne beträgt zwischen 1 Euro und 5 Euro pro Kartusche (310 ml). Für eine Silikonkartusche zahlen Sie dagegen bis zu 10 Euro. Bei spezialisierten Silikondichtstoffen können die Preise auch bei 15 Euro oder mehr liegen.

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Acryl vs. Silikon: Was ist besser für mein DIY-Projekt?

Sie haben jetzt einen Überblick über die einzelnen Eigenschafen der Werkstoffe – doch wann greifen Sie nun zu Silikon und wann zu Acryl? Folgende Übersicht kann Ihnen bei der Entscheidung helfen.

  • Was wollen Sie abdichten?  
    Wenn Sie eine Abdichtung in feuchten Umgebungen wie Badezimmern herstellen wollen, dann ist Silikon aufgrund seiner Wasserbeständigkeit und seiner Schimmelresistenz eine gute Wahl. Möchten Sie Fugen und Spalten in Innenräumen abdichten oder überstreichen, dann greifen Sie lieber zu Acryl, denn dieser Werkstoff ist überstreichbar und härtet schneller aus.  
  • Wie elastisch soll das Material sein?  
    Wenn Ihr Projekt Bewegungen, Dehnungen oder Temperaturänderungen ausgesetzt ist, kann Silikon unter Umständen besser geeignet sein. Der Grund: Seine Elastizität beugt Rissen vor. Acryl ist zwar ebenfalls bis zu einem gewissen Grad elastisch, aber Silikon ist normalerweise etwas flexibler.  
  • Wie lange darf das Material aushärten?
    Wenn Sie nicht lange warten können oder wollen, bis der Dichtstoff ausgehärtet ist, ist Acryl die bessere Wahl.
  • Wollen Sie das Material überstreichen?
    Acryl lässt sich einfacher überstreichen. Wenn Sie nach der Verarbeitung des Materials noch Farbe aufbringen wollen, dann greifen Sie zu diesem Werkstoff.
  • Ist Ihr Projekt der Witterung ausgesetzt?
    Wenn Sie ein Projekt mit Silikon oder Acryl im Freien planen, ist Silikon aufgrund seiner Wetterbeständigkeit der richtige Werkstoff. 
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Silikon oder Acryl: Projektbeispiele auf einen Blick

Wann Sie lieber Silikon und wann Sie besser Acryl nutzen, hängt von Ihrem geplanten DIY-Projekt ab. Nutzen Sie gerne unsere Empfehlungen und Projektbeispiele als Empfehlung.

Silikon

  • Abdichtungen in Nassbereichen
  • Abdichtung von Lücken in Fenster- und Türrahmen
  • Glasverklebung (beispielsweise für Glastischplatten oder Glastüren)
  • Außenanwendungen wie Abdichtungen an Außenfenstern oder -Türen
  • Anfertigung von Dehnungs- und Bewegungsfugen

Acryl

  • Verschließen von Fugen und Spalten in Innenräumen
  • Malerarbeiten (zum Beispiel zur Versiegelung von Fenster- und Türumrandungen)
  • Projekte, die eine schnelle Aushärtung erfordern
  • Holzverarbeitung (zum Beispiel Schutz vor Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen)
  • Herstellung von Anschlussfugen
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Wie verarbeite ich Silikon und Acryl richtig?

In der Verarbeitung sind sich beide Dichtstoffe wieder sehr ähnlich. Sie benötigen dazu eine Kartuschenpistole, aus der der Werkstoff herausgedrückt wird. Darüber hinaus benötigen Sie für die Verarbeitung von Acryl und Silikon folgende Werkzeuge:

  • Kartusche
    Die Kartusche ist der Behälter, der den Silikon- oder Acryldichtstoff enthält. Er wird in die Kartuschenpistole eingesetzt.
  • Düsenaufsatz
    Der Düsenaufsatz wird auf die Spitze der Kartusche aufgesetzt, um den Dichtstoff gleichmäßig aufzutragen.
  • Cuttermesser oder Schere
    Zum Abschneiden der Spitze der Kartusche benötigen Sie eine Schere, um die gewünschte Öffnungsgröße für den Dichtstoff zu erzeugen.
  • Handschuhe
    Schützen Sie Ihre Hände, denn gehärtetes Acryl oder Silikon lässt sich nicht so einfach wieder abwaschen.  
  • Reinigungsmittel
    Mit Seife und Wasser oder einem speziellen Dichtstoffreiniger können Sie überschüssigen Dichtstoff von den Händen, Werkzeugen und Oberflächen entfernen.
  • Fugenglätter
    Dieses Werkzeug benötigen Sie, den aufgetragenen Dichtstoff zu glätten und eine saubere, gleichmäßige Versiegelung zu erzeugen.

Denken Sie auch daran, Abklebeband zur Hand zu haben, um die umliegenden Bereiche zu schützen.

So gehen Sie bei der Verarbeitung richtig vor

Bei der Verarbeitung ähneln sich Silikon und Acryl, wenngleich Silikon viskoser als Acryl ist und Sie vermutlich etwas mehr Kraft brauchen, um es aus der Kartusche herauszudrücken. Außerdem lassen sich Silikonfugen auch etwas schwerer glätten.

  1. Schritt: Vorbereitung
    Halten Sie die Oberfläche, auf der Sie die Dichtmasse anbringen wollen, sauber und trocken und befreien Sie sie von Staub, Schmutz und Fett.
  2. Schritt: Kartusche vorbereiten
    Schneiden Sie die Spitze der Kartusche mit einem Cuttermesser im gewünschten Winkel ab. Befestigen Sie den Düsenaufsatz.
  3. Schritt: Auftragen
    Setzen Sie die Kartusche in die Kartuschenpistole ein und drücken Sie das Verdichtungsmittel heraus, indem Sie den Abzug der Pistole langsam betätigen. Tragen Sie den Dichtstoff in einer gleichmäßigen Bewegung entlang der Fuge auf.
  4. Schritt: Glätten
    Verwenden Sie einen Fugenglätter oder Ihren Finger, der mit Seifenwasser angefeuchtet ist, um das aufgetragene Material zu glätten. So entsteht eine saubere, gleichmäßige Versiegelung.  
  5. Schritt: Aushärten lassen
    Lassen Sie den Dichtstoff vollständig aushärten, bevor Sie die versiegelte Fläche berühren oder belasten.

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