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Der farbenfrohe Naturstein

Granit: Der vielseitig einsetzbare Baustoff

  • Veröffentlicht: 08.03.2023
  • 16:28 Uhr
Heimwerker pflastert mit dem Baustoff Granit einen Weg.
Heimwerker pflastert mit dem Baustoff Granit einen Weg.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist Granit?

  • Welche Eigenschaften hat Granit?

  • Verschiedene Einsatzbereiche von Granit

  • Anleitung: Granitplatten selbst bearbeiten

  • Was ist besser: Marmor oder Granit?

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Granit ist als reiner Naturstein bei Bauvorhaben und DIY-Projekten sehr beliebt. Möchten Sie eine Arbeitsplatte einbauen oder eine Terrasse mit Natursteinen gestalten? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen alles Wichtige über den überaus resistenten Baustoff.

Was ist Granit?

Granit gehört zu den Hartgesteinen. Es entsteht, wenn heißes Magma über einen langen Zeitraum unter der Erdkruste erstarrt. Damit kann es den Tiefengesteinen zugeordnet werden. Granit kommt als Gestein auf allen Kontinenten vor. Im deutschen Raum wird es vorrangig in den Mittelgebirgen oder in den Zentralalpen gewonnen. Die Bezeichnung des Gesteins leitet sich aus der lateinischen Sprache ab. Aufgrund des körnigen Aussehens setzte sich der Name "Granit" vom lateinischen "granum" für "körnig" durch.

Wissenswert

  • Das geflügelte Wort "auf Granit beißen" ist weit verbreitet. Es bezieht sich auf die besondere Härte des Gesteins und wird immer dann angewendet, wenn eine Sache aussichtslos erscheint.

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  • 16:28 Uhr

So entsteht Granit in der Erdkruste

Wie eingangs erwähnt, gehört Granit zu den Tiefengesteinen, die sich durch das Erstarren heißer Magma bilden. Dieser Prozess spielt sich aber nicht an der Oberfläche, sondern unterhalb der Erdkruste ab. Bei einem Vulkanausbruch gelangt heiße Magma an die Erdoberfläche und erstarrt dort relativ schnell. Auf diese Weise entstehen Gesteine wie Basalt, Bimsstein oder Tuff.

Unterhalb der Erdoberfläche rumort es aber weiter. Aus den tieferen Schichten im Erdinneren steigt heißes Magma in die obere Kruste auf. Dieses Magma gelangt aber nicht an die Erdoberfläche, sondern bleibt in der oberen Kruste stecken. Oftmals sind tektonische Bewegungen dafür verantwortlich, dass der Weg nach oben abgeschnitten ist.

Da in diesen Tiefen unter der Erdoberfläche sehr hohe Temperaturen herrschen, dauert es sehr lange, bis das Magma abkühlt und erstarrt. Die Zeitspanne liegt bei 10 bis 15 Millionen Jahren. Typisch für Granit ist die Ausbildung verschiedener Kristalle, die auch für die körnige Struktur des Natursteins verantwortlich sind.

Diese Kristalle sind in Granit enthalten

  • Feldspat (rötlich-weiße Farbe)
  • Quarz (gräulich)
  • Glimmer (dunkel glänzend)

Oftmals sind sie mit dem bloßen Auge erkennbar.

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Der Härtegrat von Granit auf der Härteskala

Nicht jeder Stein eignet sich gleichermaßen gut für Bauvorhaben oder auch die künstlerische Verarbeitung im Rahmen der Steinbildhauerei. Steine haben verschiedene Härtegrade, die klassisch nach der sogenannten Mohs-Skala eingeteilt werden. Diese Skala wurde von dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 – 1839) entwickelt. Er legte eine Tabelle an, mit der er Mineralien nach ihrer Härte klassifizieren konnte. Die Einstufung beruht darauf, welches Mineral sich vom nächsthärtesten Mineral ritzen lässt.

Dem Mineral Talk wurde dabei die weichste Stufe (1) zugewiesen, Diamant ist in der härtesten Stufe (10) klassifiziert. Granit liegt auf dieser Skala auf der Stufe 7. Die Bearbeitung kann damit also nur von Werkzeugen erfolgen, die mindestens die Stufe 8 oder 9 der Mohs-Skala aufweisen.

Welche Eigenschaften hat Granit?

Granit fällt schon auf den ersten Blick durch seinen hohen Gehalt an Mineralien auf, die für ein hohes Farbspektrum sorgen. Kein Granitstein gleicht dem anderen. Darüber hinaus besitzt das Hartgestein aber auch besondere Eigenschaften, die sich bei Bau- und DIY-Projekten auszahlen können.

  • Langlebig  
    Granit ist aufgrund seiner besonderen Härte ein sehr langlebiger Naturstein.  
  • Hohe Resistenz  
    Der Stein weist eine hohe Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen wie den Kontakt mit haushaltsüblichen Verschmutzungen oder mechanischen Reizen aus.  
  • Frostfest  
    Granitplatten können bei jeder Witterungslage unbedenklich im Freien bleiben.  
  • Nicht brennbar
    Wie viele andere Steinarten ist auch Granit nicht brennbar.  
  • Pflegeleicht
    Platten aus Granit verursachen keinen hohen Pflegeaufwand.

Es gibt nahezu unendlich viele Granitfarben. So bekommen Sie im Baumarkt Granit mit rötlicher Färbung, helle Granitplatten oder Granitsteine, die eine nahezu schwarze Colorierung haben. Der Gestaltung mit Granit sind bei Heimwerkerprojekten demnach keine Grenzen gesetzt.

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Verschiedene Einsatzbereiche von Granit

Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit und der Langlebigkeit des Natursteins sind dem Anwendungsbereich von Granit kaum Grenzen gesetzt. Insbesondere im Bauwesen ist Granit ein beliebter Baustoff, der beispielsweise bei der Gestaltung von Pflaster- und Bordsteinen zum Einsatz kommt. Aber auch dann, wenn Wege dekorativ gestaltet werden sollen, ist Granit eine gute Entscheidung. Ebenso findet man Granit in der Fassadengestaltung und auch als Wandbekleidung in Wohn- und Arbeitsräumen.

Aus Granit werden darüber hinaus auch Tisch- und Arbeitsplatten gefertigt. Im Garten werden beispielsweise kleine Brunnen oder Vogeltränken aus Granit gebaut. Sie können ganze Terrassen mit Granitsteinplatten verlegen und bekommen damit einen robusten, pflegeleichten und langlebigen Terrassenbelag.

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Anleitung: Granitplatten selbst bearbeiten

Wer Granitplatten selbst bearbeiten und zuschneiden möchte, um daraus zum Beispiel Fliesen, Randsteine im Garten oder Arbeitsplatten herzustellen, stößt mit einem herkömmlichen Fliesenschneider schnell an seine Grenzen. Granitplatten werden im Handel bzw. im Baumarkt mit einer Dicke von bis zu 12 Millimetern verkauft. Für die Bearbeitung benötigen Sie ein Diamantschneidemittel, das viele Baumärkte auch zum Verleih anbieten. Dazu empfiehlt es sich, einen Nassschneidetisch zu kaufen oder diesen zu leihen. Mit etwas handwerklichem Geschick und Kraftaufwand können Granitplatten so auch zuhause geschnitten werden.

Werkzeugliste für die Bearbeitung von Granitsteinen

Zudem ist für die Bearbeitung von Granit eine spezielle Schutzausrüstung bestehend aus Schutzbrille, Handschuhen und Staubschutzmasken sinnvoll. Falls die Flex abrutscht, werden die Füße von speziellen Arbeitsschuhen geschützt.

Schritt 1: Schnittverlauf anzeichnen

Im ersten Schritt wird der Schnittverlauf auf der Granitplatte eingezeichnet. Das gelingt am besten mit einer Nasskreide.

Schritt 2: Konterholz platzieren

Legen Sie unter die Granitplatte am besten ein Konterholz, um das Risiko eines Granitdurchbruchs zu reduzieren.

Schritt 3: Metallschiene befestigen

Um einen sauberen Schnitt zu garantieren, sollten Sie jetzt entlang des Schnittverlaufes eine Metallschiene befestigen. Diese wird mit zwei Schraubzwingen am Stein festgeklemmt. Zum Schutz vor Kratzern können unter den Schienen kleine Holzreste platziert werden.

Schritt 4: Granit anschneiden

Mit einer kleinen Flex wird jetzt die Granitplatte einmal entlang der Schnittlinie angeschnitten. Dadurch ergibt sich eine sichere Führung für die tieferen Schnitte.

Schritt 5: Granit schneiden

Nach diesen Vorarbeiten können Sie jetzt Ihre Granitplatte schneiden. Es empfiehlt sich, einen kleinen Wassernebel zu erzeugen, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Bei dickeren Arbeitsplatten sind häufig mehrere Schneidevorgänge nötig, um sie einmal vollständig zu durchtrennen.

Granit trocken oder nass schneiden?

Granit kann sowohl trocken als auch im nassen Zustand geschnitten werden. Für eine trockene Bearbeitung des Materials sind im Baumarkt meistens sehr günstige Trennscheiben erhältlich. Allerdings können diese sehr leicht überhitzen, was Risse und Abplatzungen des Steins begünstigt. Sie gehen das große Risiko ein, die Granitplatte bei der Bearbeitung zu beschädigen. Zudem verschleißt die Trennscheibe sehr schnell.

Bei einer Bearbeitung nasser Granitplatten ist eine geringere Staubbildung zu erwarten und auch der Schnitt gelingt sauberer. Eine Diamanttrennscheibe hat eine wesentlich längere Lebensdauer. Da der Werkstoff gekühlt wird, sind mehr Schnitte in der gleichen Zeit möglich, die für die Trockenbearbeitung benötigt wird. Für gute Nasstrennscheiben ist ein höherer Kostenaufwand nötig. Zudem ist der Einsatz nur dann sinnvoll, wenn der Untergrund unempfindlich gegenüber Wasser ist.

Was ist besser: Marmor oder Granit?

Wer seinen Garten oder Innenbereich gestalten möchte, steht vor der Frage: welcher Naturstein ist am besten für meine Zwecke geeignet? Häufig geraten dabei Granit und Marmor miteinander in Konkurrenz. Granit ist generell härter als Marmor, daher oft auch im Preis etwas höher. Als Bodenbelag wird insbesondere in stark frequentierten Bereichen gerne auf Granit gesetzt, weil hier kaum Abnutzung entsteht.

Optisch wirkt Granit eher robust, während Marmor ein Sinnbild für Eleganz und Stil ist. Als Naturstein für Außenbereiche eignet sich Marmor weniger, da er empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen ist. Mit einer speziellen Imprägnierung können aber sowohl Marmor als auch Granit imprägniert und geschützt werden. Schlussendlich ist die Wahl des richtigen Natursteins einerseits eine Kosten- und auf der anderen Seite eine Geschmacksfrage.

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