Schritt-für-Schritt-Anleitung
So können Sie einen Bewegungsmelder anschließen, einstellen und ausrichten
- Veröffentlicht: 17.10.2023
- 09:51 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Wann braucht man einen Bewegungsmelder?
Bewegungsmelder anschließen: Vorüberlegungen & Sicherheitsregeln
Bewegungsmelder anschließen: Das sind die wichtigsten Schritte
Das müssen Sie bei der Ausrichtung des Bewegungsmelders beachten
Ein Bewegungsmelder kann in vielen Situationen sinnvoll sein – in erster Linie bietet er Ihnen ein Stück Sicherheit, damit ungebetene Gäste in den Abendstunden schnell erkannt werden. Um einen Bewegungsmelder zu installieren, brauchen Sie nicht zwangsweise einen Elektriker. Mit etwas handwerklichem Geschick und der Anleitung in diesem Ratgeber können Sie die Montage des Bewegungsmelders auch ganz einfach selbst durchführen.
Wann braucht man einen Bewegungsmelder?
Es gibt im Grunde drei zentrale Bereiche, in denen Bewegungsmelder von Vorteil sind.
Beleuchtung:
Bewegungsmelder werden gerne in Beleuchtungssysteme integriert. Sie schalten das Licht ein, wenn eine Bewegung erkannt wird, sodass sie nicht dauerhaft brennen müssen. Besonders praktisch ist der Bewegungsmelder für Ihren Außenbereich – so sind Wege und Eingänge gut beleuchtet, wenn Sie spät nach Hause kommen. Innenbewegungsmelder sind darüber hinaus in Räumen wie Fluren, Treppenhäusern und Abstellkammern vorteilhaft. Das Licht schaltet sich automatisch ein, wenn Sie den Raum betreten.
Sicherheit:
Bewegungsmelder sind ein wichtiger Bestandteil von Sicherheitssystemen. Mittlerweile gibt es schon für den Privatgebrauch Systeme, die über den Bewegungsmelder Eindringlinge erkennen und einen Alarm auslösen, wenn jemand einen überwachten Bereich betritt.
Energiesparen:
Bewegungsmelder, die beispielsweise an Lichtsysteme oder Klimaanlagen angeschlossen sind, sorgen dafür, dass diese Geräte nur dann eingeschaltet sind und Strom verbrauchen, wenn sich jemand im Raum aufhält. Dadurch kann der Bewegungsmelder einen erheblichen Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen.
Wie funktionieren Bewegungsmelder eigentlich?
Bewegungsmelder, auch als PIR-Sensoren (Passive Infrarot-Sensoren) bezeichnet, funktionieren auf Grundlage von Infrarotstrahlung und detektieren Bewegungen in ihrer Umgebung. Der physikalische Hintergrund: Alle Objekte mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273 Grad Celsius) senden eine Infrarotstrahlung aus – also auch Menschen. Diese Strahlung ist für das menschliche Auge unsichtbar, kann jedoch von speziellen Sensoren erfasst werden. Ein PIR-Sensor enthält eine spezielle Linse, die die Infrarotstrahlung von Objekten in der unmittelbaren Umgebung aufnimmt. Der Sensor besteht aus zwei miteinander verbundenen Materialien, die auf Temperaturänderungen reagieren.
Wenn sich ein warmes Objekt, wie ein Mensch oder ein Tier vor dem PIR-Sensor bewegt, erfasst der Sensor die Temperaturänderung, die durch die Bewegung verursacht wird. Die beiden Materialien im Sensor erzeugen unterschiedliche elektrische Spannungen in Reaktion auf die Temperaturänderung. Die vom Sensor erzeugten elektrischen Signale werden von einer Auswertungsschaltung interpretiert und es wird ein Ausgangssignal gesendet. Dadurch wird im Anschluss eine Aktion ausgelöst – zum Beispiel das Einschalten von Lichtern, die Aktivierung eines Alarmsystems oder die Steuerung anderer elektronischer Geräte.
Für den Innenbereich gibt es auch Hochfrequenz-Melder:
Während sich im Außenbereich die sogenannten PIR-Sensoren bewährt haben, gibt es für Innenbereiche Hochfrequenz-Melder. Diese reagieren auf jede Art von Bewegung und können so schneller reagieren, wenn im Inneren Licht gebraucht wird. Außen sind HF-Melder weniger effektiv, weil sie beispielsweise auch auf herunterfallendes Laub reagieren würden.
Bewegungsmelder anschließen: Vorüberlegungen & Sicherheitsregeln
Bevor Sie sich an die Arbeit machen, sollten Sie überlegen, ob Sie sich Arbeiten an der Elektroinstallation wirklich zutrauen. Strenggenommen, dürfen laut der Niederspannungsverordnung nur Elektrofachfirmen die Bewegungsmelder-Montage übernehmen. Sollten Laien selbst Hand anlegen und einen Bewegungsmelder anschließen, drohen zwar keine Bußgelder, in der Regel verlieren Sie aber Ihren Versicherungsschutz, wenn es beispielsweise durch eine fehlerhafte Montage zu einem Kabelbrand kommt.
Aufputz- oder Unterputzmontage: Was ist besser?
Bei einer Aufputzmontage wird der Bewegungsmelder direkt auf der Oberfläche der Wand oder Decke installiert. Dies bedeutet, dass alle Verkabelungen und Komponenten sichtbar sind und nicht in die Wand oder Decke eingelassen werden. Der große Vorteil: eine Aufputzmontage geht schneller und erfordert weniger handwerkliche Fähigkeiten. Bei einer Unterputzmontage wird der Bewegungsmelder in die Wand oder Decke eingebettet, so dass er bündig mit der Oberfläche abschließt. Dadurch entsteht zwar eine einheitliche Fläche, aber der Aufwand für die Bewegungsmelder-Montage ist groß und auch Reparaturen sind später schwerer zu bewerkstelligen.
Halten Sie wichtige Sicherheitsregeln ein
Bevor Sie mit der Bewegungsmelder-Montage beginnen, schalten Sie den Strom ab. Nehmen Sie die Sicherung raus, die zu dem betreffenden Stromkreis gehört. Zudem sollten Sie vorher mit einem Phasenprüfer testen, ob die Kabel wirklich keinen Strom mehr führen.
Achtung: das bedeuten die Farben der Leitungen
Für eine Elektroinstallation braucht es in der Regel immer drei Anschlüsse, die mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind. Der stromführende Leiter wird meistens in Schwarz gekennzeichnet, der Neutralleiter ist meistens Blau und der Schutzleiter bzw. die Erdung ist Gelb-Grün gekennzeichnet.
Bewegungsmelder montieren: das sind die wichtigsten Schritte
Um einen Bewegungsmelder richtig zu montieren und anzuschließen, brauchen Sie entsprechende Werkzeuge:
- Spannungsprüfer
- Schraubendreher
- Abisoliermesser & Abisolierzange
- Seitenschneider
- Bohrmaschine
Haben Sie alles bereitgelegt? Dann können Sie mit der Montage beginnen.
- Schritt: Entfernen Sie die Abdeckung
Wenn sich an der gewünschten Stelle ein Schalter oder eine Abdeckung befindet, entfernen Sie diese, um Zugang zu den elektrischen Drähten zu bekommen. - Schritt: Überprüfen Sie die Verkabelung
Schauen Sie nach, ob es mindestens drei Drähte gibt: Schwarz (Stromversorgung), Weiß (Neutral) und Grün oder Kupfer (Erdung). - Vorbereitung der Kabel
Damit später Strom fließen kann, entfernen Sie mit dem Abisoliermesser jeweils einen Teil des Kabelmantels. Zusätzlich nutzen Sie die Zange, um jeweils 1 cm der Isolierung an jeder Phase. Bringen Sie jetzt die Kabelklemmen an, um die Verbindungen zwischen den Drähten sicher abzudecken und zu isolieren. - Schritt: Verbindung der Drähte
Die Drähte verbinden Sie nach Farben, also den schwarzen Draht aus der Wand mit dem schwarzen Draht aus dem Bewegungsmelder etc. Für die Verbindung verwenden Sie am besten Kabelklemmen oder Isolierband. - Schritt: Montage des Bewegungsmelders
Montieren Sie den Bewegungsmelder mit Schrauben an der Wand oder an der Decke. Es gibt auch spezielle Klebevorrichtungen, wenn Sie keine Löcher bohren wollen. Befestigen Sie den Bewegungsmelder gemäß den Anweisungen des Herstellers an der Wand oder der Decke.
Wenn alles fest verbunden ist, können Sie die Stromversorgung wieder einschalten. Ihr Bewegungsmelder sollte jetzt automatisch Bewegungen erkennen und die gewünschte Aktion auslösen.
Das müssen Sie bei der Ausrichtung des Bewegungsmelders beachten
Sie können in aller Regel die Empfindlichkeit Ihres Bewegungsmelders einstellen. In welchem Abstand zwischen Person und Bewegungsmelder soll das Gerät auslösen? Ein sehr weiter Radius kann dazu führen, dass zum Beispiel im Außenbereich auch Katzen erfasst werden, die vorbeilaufen. Zu eng sollte der Radius aber auch nicht gewählt sein, damit das Licht bzw. der Alarm rechtzeitig losgeht.
Eine weitere Einstellungsmöglichkeiten ist die Lichteinstellung. Wie lange soll das Licht leuchten, nachdem es über den Bewegungsmelder aktiviert wurde? Üblich ist eine Einstellung zwischen 10 und 60 Sekunden.
Tipp: Der Dämmerungsschalter ist eine Alternative zum Bewegungsmelder
Für die Hauseingangsbeleuchtung ist der Dämmerungsschalter eine gute Alternative. Dabei schaltet sich das Licht am Hauseingang automatisch ein, wenn ein bestimmter Dämmerungsgrad erreicht ist. Mit Sonnenaufgang schaltet sich das Licht dann wieder aus.