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Hartlöten oder Weichlöten - Modellbau, Elektrotechnik oder Sanitärarbeit?

Lötkolben: Metalle sicher miteinander verbinden

  • Veröffentlicht: 22.03.2023
  • 10:53 Uhr
Der Lötkolben dient zum Verbinden verschiedener Bauteile und wird daher häufig im Elektronikbereich genutzt. In diesem Ratgeber erfahren Sie alle Funktionsweisen und hilfreiche Tipps rund um dieses Elektrowerkzeug.
Der Lötkolben dient zum Verbinden verschiedener Bauteile und wird daher häufig im Elektronikbereich genutzt. In diesem Ratgeber erfahren Sie alle Funktionsweisen und hilfreiche Tipps rund um dieses Elektrowerkzeug.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Lötkolben: die Temperatur muss stimmen

  • Lötkolben im Überblick – Lötnadel, Lötstation, Universalkolben & Co.

  • Der wichtigste Teil: die Lötspitze

  • Lötkolben: Bei welchen Materialien kommt er zum Einsatz

  • Richtig löten: Welche Arten gibt es?

  • Sicher arbeiten mit dem Lötkolben

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Lötkolben kommen sowohl in der Elektronik als auch beim Heizungsbau und allgemein bei der Verbindung metallischer Bauteile und Werkstücke zum Einsatz. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen die Funktionsweise und welche Lötkolben Sie wann nutzen sollten.

Lötkolben: die Temperatur muss stimmen

Zwei Dinge sind beim Löten essenziell. Auf der einen Seite das Lot. Das metallische Bindemittel ermöglicht die Verbindungstechnik überhaupt erst, da sein Schmelzpunkt niedriger liegt, als bei den zu verbindenden Werkstücken. Die dafür notwendige Energie erzeugt der Lötkolben und ist damit das entscheidende Werkzeug. Durch seine heiße Spitze bringt er das Lot zum Schmelzen – das ist der erste Schritt der metallischen Legierung. Sobald das Bindemittel erkaltet, hält diese dauerhaft.

Erreicht die Spitze des Lötkolbens nicht die richtige Temperatur, bleibt das Lot hart. Um zu verhindern, dass die zu verbindenden Bauteile schmelzen, darf er gleichzeitig nicht zu heiß werden. Entsprechend kann die angepeilte Temperatur beim Löten zwischen 200 und 450 Grad variieren. Ganz sicher gehen Sie mit Modellen mit einstellbarer Temperaturfunktion. So wissen Sie einerseits, dass der Lötkolben weder zu heiß, noch zu kalt ist.

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Lötkolben im Überblick

Lötnadel

Sollen besonders feine Bauteile an- oder zusammengelötet werden, ist die Lötnadel die richtige Wahl. Sie ist besonders filigran und damit speziell auf die Arbeit mit feinen Drähten und Teilen ausgelegt. Beispielsweise eignet sie sich, um SMD-Elemente auf Leiterplatten zu löten. Die Leistung bewegt sich zwischen 5 und 15 Watt.

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Feinlötkolben

Etwas weniger filigran als die Nadel ist der Feinlötkolben. Er eignet sich für den Modellbau oder das Löten an Platinen. Die Handhabung ist simpel. Zudem sind Feinlötkolben in der Anschaffung relativ günstig. Hinzu kommen ein geringes Gewicht sowie eine kompakte Bauweise. Das prädestiniert Feinlötkolben für die ersten Schritten mit dem Werkzeug. Ihre Spannung bewegt sich ebenfalls im niedrigen Bereich (15 bis 30 Watt).

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Universallötkolben

Ein Kolben, unterschiedliche Lötspitzen. Damit bringen Universallötkolben den Vorteil mit, dass Sie sich für unterschiedliche Arbeiten verwenden lassen. Da sie größer sind als Nadel- und Feinlötkolben, funktionieren sie allerdings nicht wirklich an filigranen Bauteilen. Auch für die ganz dicken Drähte benötigen Sie andere Modelle. Nutzen Sie Ihren Lötkolben nur gelegentlich und für unterschiedliche Aufgaben lohnt sich der Universalkolben dennoch. Zumal er im Normalfall ohne Netzteil auskommt und mit 30 bis 60 Watt arbeitet.

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Große Lötkolben

Mit einer Leistung von 60 Watt eignen sich die großen Varianten für die Arbeit an Akkus und Solarzellen. Auch für das Löten dicker Kabel kommen sie in Frage.

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Lötstation

Im Grunde ist die Lötstation lediglich eine Erweiterung. Meistens ergänzt sie einen Universalkolben um zusätzliches Zubehör. Dabei sind im Normalfall eine Halterung, ein Display sowie unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten.

Kabellose Lötkolben

Steht einmal keine Steckdose zur Verfügung, hilft diese Variante aus. Kolben ohne Stromkabel setzen häufig auf Gasantrieb. Das macht diese Modelle einerseits unabhängiger. Andererseits entwickelt der Lötkolben so nicht dieselbe Leistung wie sein strombetriebenen Pendant und eignet sich daher eher als zusätzliche Absicherung, falls Sie nicht immer in Steckdosennähe löten.

Der wichtigste Teil: die Lötspitze

Die Lötspitze dient als Bindeglied zwischen Kolben, Lot und Lötstelle. Sie gibt die Wärme weiter und muss daher möglichst exakt die zu verbindende Stelle erreichen. Entsprechend wichtig ist ihre Form, weshalb es mehrere Optionen gibt. Flache Lötspitzen besitzen ein abgeflachtes Ende, das die Arbeitsfläche vergrößert. So können Sie mehr Lot auftragen.

Meißelförmige Lötspitzen erzeugen mehr Wärme, erleichtern die Verteilung des Lots und kommen daher beim Verbinden von Kabeln und Drähten, ebenso bei Bauteilanschlüssen zum Einsatz.

Kleinflächige Arbeiten können Sie wiederum mit Spitzen in Bleistiftform durchführen, die Wärme konzentriert an eine Stelle abgeben und daher häufig beim Löten von Elektronik verwendet werden.

Lötkolben: Bei welchen Materialien kommt er zum Einsatz?

Edelmetalle wie Kupfer oder Nickel eignen sich besonders gut zum Löten. Immer dann, wenn zwei ungleiche Metallsorten miteinander verbunden werden sollen, ist Löten eine gangbare Methode, besonders bei Metallen mit niedrigem Schmelzpunkt. Bei Leichtmetallen gestaltet sich der Vorgang etwas schwieriger bis unmöglich. Während der Lötkolben für Aluminium ein Speziallot benötigt und außerdem zusätzliche Schritte notwendig sind, funktioniert die Verbindungstechnik bei Titan beispielsweise überhaupt nicht. Für Keramik oder Glas benötigen Sie spezielles Glaslot, zudem zusätzliches Material und Know-how, weshalb das Löten dieser Materialien als besonders kompliziert gilt.

Während beim Schweißen zwei gleiche Metallarten miteinander verschmolzen werden, wird beim Löten die dauerhafte Verbindung über ein drittes Medium (Lötzinn) hergestellt.

Richtig löten: welche Arten gibt es?

➜ Weichlöten

Mit Löttemperaturen zwischen 180 und 250 ºC eignet sich Weichlöten auch für delikatere Materialien und kleinteilige Arbeiten. Entsprechend wenden Heimwerkende im Normalfall diese Methode an. Zumal die filigrane Arbeit den Einsatz von Lötkolben begünstigt. So eignet sich das Weichlöten einerseits für Elektroverbindungen, andererseits für Metalle mit niedrigem Schmelzpunkt wie Blei, Zink und Zinn.

➜ Hartlöten

Die zweite Lötmethode beginnt erst bei Temperaturen ab 450 ºC. Daher dürfen weder die zu verbindenden Materialien noch das Lot hitzeempfindliche Inhaltsstoffe enthalten. Hartlöten kommt vornehmlich bei Gas- und Sanitärinstallationen in der Industrie – sprich, bei großflächigen Arbeiten – zum Einsatz. Am Ende ist die Verbindung stabiler als weichgelötete Materialien. Der Lötkolben genügt dann nicht mehr. Die hohen Temperaturen erzeugt nur ein Gasbrenner, zudem ist spezielles Hartlot mit hohem Silber- oder Kupferanteil gefragt.

Sicher arbeiten mit dem Lötkolben

Da Sie Ihren Lötkolben auf mindestens 180 ºC erhitzen, ist allein wegen der hohen Temperaturen Vorsicht gefordert. Legen Sie den Kolben nicht einfach ab, sondern stecken Sie ihn immer in eine passende Halterung, wenn Sie ihn gerade nicht verwenden. Brennbare Materialien sollten sich nicht in der Nähe von Lötarbeiten befinden. Zudem lohnt sich eine feuerfeste Unterlage.

Hautkontakt sollte in jedem Fall vermieden werden. Erstens, um sich nicht zu verbrennen, außerdem, um nicht in Kontakt mit ätzendem Flussmittel zu kommen. Dieses befreit die Oberflächen von Verunreinigungen und sorgt damit für ein saubereres Lötergebnis. Vor Spritzern schützen Sie sich durch eine Schutzbrille und legen zusätzlich eine Atemschutzmaske an. So atmen Sie die beim Löten entstehenden gesundheitsgefährdenden Dämpfe nicht ungefiltert ein.

💡 Profi-Tipp: Unter der Kategorie "Werkzeuge" haben wir alle Handwerkzeuge für Sie aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie auch als Hauptthema im "Werkzeug der Woche".

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