So findest du den besten Ort
Campingplätze und ihre Bewertungen: Was da in den Sternen steht
- Aktualisiert: 06.08.2023
- 13:01 Uhr
- Nicola Schiller
Camping-Urlaube sind nach wie vor hoch im Kurs. Aber Camping in freier Natur ist ja nicht überall möglich. Daher fahren die meisten Camping-Fans auf ausgewiesene Campingplätze. Doch bei der Planung gibt es einiges zu berücksichtigen: Wo gibt es die größten Stellplätze? Wo die schönste Aussicht? Genau für solche Fragen ist das Sternebewertungssystem eine gute Orientierung - außerdem sind Sterne aus Hotellerie bereits bekannt und bewährt. Was es beim Camping damit auf sich hat und wie es sich in verschiedenen europäischen Ländern unterscheidet, erfahrt ihr hier. Je nach Ausstattung des Campingplatzes solltest du natürlich auch deine Camping-Packliste anpassen.
Das Bewertungssystem in Deutschland
So funktioniert's: Seit 2000 werden deutsche Campingplätze vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) und dem deutschen Tourismusverband e.V. (DTV) klassifiziert. Die Teilnahme ist für die Plätze zwar freiwillig, dafür aber gebührenpflichtig. Nach der ersten Einstufung muss die Überprüfung alle drei Jahre wiederholt werden.
Die Kategorien: Überprüft werden in erster Linie drei Rubriken: Rezeption & Service, Sanitäranlagen und Standplätze. Aber auch Unterkategorien wie Service, Gastronomieangebot, baulicher Zustand und Sauberkeit fließen in die Bewertung ein.
Die Bewertung: In Deutschland können Campingplätze bei der Bewertung zwischen 1 bis 5 Sternen erreichen. Die Bewertung erfolgt unabhängig von der Größe des Campingplatzes und der Mitgliedschaft im BVCD.
Seit 2021 können besondere Freizeitangebote oder Dienstleistungen Campingplätze die Zusatzbezeichnung "Superior" bekommen.
Andere Länder, andere Bewertungssysteme
Frankreich
So funktioniert's: Bewertet werden sie von privaten Inspektoren, die wiederum von der nationalen Akkreditierungsstelle (COFRAC) instruiert sind. Das Besondere: In Frankreich erhalten die Plätze durch die Klassifizierung Steuervergünstigungen. Laut Schätzungen sind von den 11.000 Campingplätzen zirka 80% eingestuft. Die Bewertung muss hier alle fünf Jahre wiederholt werden.
Die Kategorien: Im Gegensatz zu Deutschland, fließen in Frankreich vor allem quantitative Faktoren in die Bewertung ein. Dazu gehören zum Beispiel: Stellplatzanzahl in Relation zur Gesamtfläche, Öffnungszeiten der Rezeption und so weiter.
Die Bewertung: Seit 2013 können französische Plätze die Bestwertung von 5 Sternen erreichen. Auch hier ist die Bewertung freiwillig.
Bewertungsbeispiel der Rezeption: Ist der Empfang tagsüber geöffnet, bekommt der Campingplatz 2 Sterne. Ist sie allerdings 24 Stunden und zusätzlich von einer zweisprachigen Servicekraft besetzt, kann der Campingplatz 3 Sterne erreichen.
Italien
So funktioniert's: In Italien gibt es kein einheitliches Bewertungssystem. Jede der 96 Provinzen können über ihre eigenen Regelungen bestimmen. Für die bessere Vergleichbarkeit versucht der italienische Staat seit etwa vier Jahren ein einheitliches System durchzusetzen. Bisher allerdings ohne Erfolg.
Die Bewertung: In den meisten Provinzen können die Campingplätze maximal 4 Sterne erreichen. Ausnahmen sind beliebte Ferienregionen wie Venetien, Lombardei und Umbrien. Hier haben manche Plätze schon auf 5 Sterne hochgestuft. Wie schon in Frankreich basiert die Bewertung in Italien eher auf quantitativen Kriterien wie Fläche pro Gast, Anzahl der Duschen pro Gast und so weiter.
Bewertungsbeispiel der Fläche pro Gast: In Venetien würde ein Campingplatz mit 28 Quadratmetern pro Gast mit einem-, bei 44 Quadratmetern pro Gast mit 5 Sternen bewertet werden.